Er gilt als ziemlich unverfroren.
Schön, arrogant, zielorientiert;
doch heute wirkte er verloren,
als ich ihn traf... demotiviert.
Müde und matt sein trüber Blick.
Die Stimme zaghaft, tonlos fast.
Ich reichte ihm vom Brot ein Stück;
setzte mich zu ihm - ohne Hast.
Wir atmeten die klare Luft -
sah´n die Vögel munter fliegen.
Zwischen uns, die tiefe Kluft
erschwerte jedes Wort. Wir schwiegen.
Zögernd nahm er meine Hand,
umkammerte sie fest mit Druck
und als er endlich Worte fand,
erkannte er den Selbstbetrug.
Ich strich ihm sachte über´s Haar
und ließ ihn dann mit sich allein.
Vielleicht nimmt er sich endlich wahr
und tritt aus dem erzwung´nen Schein.
Text und Foto(C) Ingrid Bezold