Ein wahrer Freund
Du kommst zu mir an düst‘ren Tagen,
wenn andere von dannen gehn.
Kein Wort von Trauer muß ich sagen -
du kannst mein Fühlen sehn.
Du trägst mich, wenn die Nacht sich senkt,
nach endlos langem Tag.
Ich hab dich nie dafür beschenkt -
hast auch nie gefragt.
Du holst Steine aus dem Weg;
sprengst Mauern, bis ans Ziel.
Stürmst unbeirrt auf schmalem Grat.
Gibst viel. Gibst viel zuviel!
Wer wird einst dein Grabmal suchen -
auch im späten Jahr...?
Nur einer sitzt dort, unter Buchen,
mit Laub im schütt‘ren Haar.
Gedicht & Bild: (c) Ralph Bruse