Nachbar Helms arbeitet im Garten,
und gräbt ein Loch mit seinem Sparten.
Was hat der Nachbar denn im Sinn?
Ich schaue noch mal genauer hin.
"Guten Morgen", rufe ich so laut,
dass er in meine Richtung schaut.
"Pflanzen Sie einen neuen Baum?"
Er nuschelt was, - ich hör´ ihn kaum.
Ich sehe Tränen in seinem Gesicht.
Nur seinen Strolchi, sehe ich nicht...
"Ich begrabe meinen Hund",
kommt es leise aus seinem Mund.
Nun sehe ich seinen Strolchi auch.
Er liegt unter dem Weißdorn-Strauch.
Liebevoll hebt er ihn ins Grab,
und deckt ihn mit feuchter Erde ab.
Ich gehe auf meinen Nachbarn zu.
"Hier findet er sicher seine Ruh´."
Zum Schluss setzt ein Holzkreuz drauf
und lässt seinen Tränen freien Lauf.
Nach einiger Zeit geht er ins Haus,
und kommt mit Schnaps und Gläsern raus.
"Ich glaube, den kann ich jetzt vertragen!
Der Abschied schlägt mir auf den Magen."
Jetzt lächelt dieser traurige Mann
und bietet mir ein Gläschen an.
"Prost, auf Strolchi", sagt er laut,
während er in den Himmel schaut.
Bild: Gudruns Aquarell-Galerie