Jeden Morgen bringt er Johanna fort,
verabschiedet sie, vor dem Kinderhort,
der Abschied fällt ihm immer schwer,
er liebt sein kleines Mädchen sehr.
Wie oft plagt ihn sein Gewissen,
er ist traurig, hin- und hergerissen.
Jeden Tag dieselbe Seelen-Qual,
doch schließlich hat er keine Wahl.
Heute ist Feiertag, der 9.Mai,
da hat er endlich wieder frei.
Morgen noch ein Brückentag,
vier Tage frei, - auf einem Schlag.
Die Aussicht ist wirklich grandios.
Er zieht Johanna auf seinen Schoß.
"Was wollen wir Zwei heute machen?
Packen wir die Badesachen?"
Johanna strahlt, das geht ans Herz,
- vergessen ist der tiefe Schmerz.
"Früher ist Mama mitgekommen,
sie ist so gern mit uns geschwommen."
"Stimmt", sagt er "das geht nicht mehr."
Sein Herz wird zum Zerreißen schwer.
Johanna hüpft von seinem Schoß,
"Ich packe jetzt und dann gehts los!"
Wie mutig sie mit dem Verlust umgeht,
der jeden Tag im Raume steht.
"Hallo mein Schatz, auf Wolke Sieben,
hier unten sind Zwei, die dich sehr lieben."