Im Keller, in der hintersten Ecke,
wo ich den Christbaumschmuck verstecke,
habe ich neulich geräumt und gerückt
- und in die Kartons hineingeblickt.
Ein kräftiger, hölzerner Jägersmann,
schaute mich ganz freundlich an.
Der gute Mann war schon betagt,
ich erstand ihn einst auf dem Weihnachtsmarkt.
Das Schildchen am Arm, „im Preis reduziert“,
hatte mich damals zum Kaufen verführt.
Ich schnappte den Herrn, lief die Treppe hinauf
und stellte ihn vor mir, auf dem Stubentisch auf.
Jetzt sah ich mir den Jägersmann,
zum ersten Mal genauer an.
Er hatte ein rosiges volles Gesicht
und einige Kilo Übergewicht.
Einen grünen Anzug trug der Mann,
in der linken Hand hielt er einen Fasan.
Über der Schulter hing sein Jagdgewehr,
auf der Brust das Fernglas - und einiges mehr.
Ich untersuchte den Jägersmann jetzt auch
und schraubte herum an seinem Bauch.
Das Oberteil war abzuheben,
ich blickte auf sein Innenleben.
Eine Platte aus Holz teilte den Herrn,
darauf klebte aus Metall ein winziger Stern.
Für die Räucherkerze sollte dieser wohl sein,
also setze ich ihm so ein Hütchen gleich ein.
Cottendorfer Räucherkerzen für die Weihnachtstage,
im Sommer gegen die Mückenplage.
Bunte Mischung, 40 Stück,
bei nicht gefallen, - Geld zurück!
Die blauweiße Packung ließ vieles offen,
ich konnte nur ahnen, - das Beste nur hoffen.
Sollte ich es wirklich wagen?
Mir wurde etwas flau im Magen.
Ich habe die Kerze dann angemacht,
damit sich Weihnachtsgeruch entfacht.
Das Oberteil darauf geschraubt,
den hölzernen Mann zum Schluss entstaubt.
Pfeife rauchend stand er im Zimmer,
mein Jägersmann im Kerzenschimmer.
Rauchschwaden zogen durch die Luft,
ich atmete kräftigen, würzigen Weihnachtsduft.
Als irgendwann mein Mann erschien,
rauchte er immer noch vor sich hin.
Wir waren umgeben, von vielerlei Düften,
er trat gleich ans Fenster, um kräftig zu lüften.