Der Sommer ist verglommen,
der Herbst hat ausgeweint,
nun ist der Winter kommen,
der bitterböse Feind.
Die Erde liegt im Leichenhemd,
und war einst jung und bunt,
was suchst du noch, du bist hier fremd,
mein Bruder Vagabund.
Wie springt dir an die Waden,
der scharfe Winterwind!
Du bist nicht eingeladen,
wo sie so fröhlich sind.
Dich ruft kein Wirt zum heißen Punsch
um Sankt Silvesters Stund.
Ein Rabe krächzt den Neujahrswunsch,
mein Bruder Vagabund.
Und wär der Himmel droben,
von Samt und von Brokat,
und Sternlein eingewoben,
ein jedes ein Dukat,
wär keiner, der die Leiter stellt,
das man sie holen kunnt.
So ist die Zeit, so ist die Welt,
mein Bruder Vagabund.
(c) Frederik Unger