Die Raben erwachen wie immer
beim ersten hellen Schimmer.
Ziemlich lautstark krächzen sie,
eröffnen als erste die Morgensinfonie.
Auch das Rotkehlchen fängt früh an,
ihre Stimme gleicht einem Koloratursopran,
ihr tirilieren hört sich bezaubernd an.
Als nächstes schmettern die Meisen
ihre unverwechselbaren melodischen Weisen.
Die Meisenschar stürmt das Futterhaus
zum ersten köstlichen Frühstücksschmaus.
Auch die schwarzen Amseln sind aufgewacht
und haben beim Ständchen mitgemacht.
Auf dem First unseres Hauses sitzen sie,
in höchsten Tönen flöten sie ihre Melodie.
Auch Spatzen und Buchfinken stimmen ein,
Spatzen tschilpen, der Buchfink klingt rein.
So hat jeder Vogel seine eigene Melodie,
dadurch ertönt eine herrliche Sinfonie.
Jetzt erscheint der Eichelhäher auf dem Plan
und fängt ganz lautstark zu keckern an.
Er landet im Futter mitten im Vogelhaus,
die Singvögel nehmen erschrocken Reißaus.
Ich brauch keinen Wecker oder Radio,
das Vogelkonzert weckt mich sowieso.
Hoffentlich wird’s noch lange Vögel geben,
ihr Gesang bereichert unser Leben.
Durch Chemie gibt’s kaum Insekten mehr,
die Vögel finden fast keine Nahrung mehr.
Wollen wir in so einer Welt leben?
Ohne Singvögel wird uns Totenstille umgeben!
Hannelore Knödler Stojanovic, Ludwigsburg
Foto: Pixabay