Ein kleiner Junge sitzt weinend am Strand,
sein gerettetes Spielzeug hält er in der Hand.
Mit traurigen Augen blickt er aufs Meer hinaus
und hofft, seine Eltern tauchen bald bei ihm auf.
Leider sind sie im kalten Wasser ertrunken,
bei der Überfahrt im Mittelmeer versunken.
Nur den Jungen zog man in ein Boot hinein,
jetzt fühlt er sich verlassen und ganz allein.
Was soll jetzt aus dem armen Kleinen werden,
wer wird sich um ihn kümmern auf Erden?
Schlimme Schicksale spielen sich auf dem Meer ab,
tausende Flüchtlinge fanden schon ihr kühles Grab.
Die Europäer schauen gebannt der Tragödie zu,
schon abgestumpft können sie wenig dagegen tun.
Die Mittelmeerländer weigern sich, Leute aufzunehmen,
was soll bloß aus den unzähligen Flüchtlingen werden?
Nachsatz:
Problemgedichte werden kaum beachtet, sie sind unbeliebt,
das hab ich schon des Öfteren gewaltig zu spüren gekriegt.
Nur wenige Leser wollen sich mit Problemen befassen
und sich darüber keine anstrengenden Gedanken machen.
Ich bin der Meinung, auch solche Gedichte gehören hier rein,
vielleicht können sie manchmal hilfreiche Denkanstöße sein!
Mein letztes Gedicht über Rassismus „Im Regenbogenland“
fanden leider nur einige Leute lesenswert und interessant.
Schade!
Hannelore Knödler-Stojanovic, Ludwigsburg
Foto: Pxhere