Die neusten Gedichte



Die Falle

John war zu seiner Zeit das Genie,
ein genialer Meisterdieb ohne Gleichen,
seine Sucht, Gold, die Kleptomanie,
er wollte dazugehören, zu den Reichen.

Der Abend im Regen schierer Graus,
weit ab vom Londoner Stadtrand,
seit Tagen observierte John das alte Haus,
was er als lohnende Goldgrube empfand.

Die Villa sah aus wie ein Palast,
mit kleinen Türmchen auf den Ecken,
in das Tor, ’ne Art Dämon, eingefasst,
konnte John aber nicht verschrecken.

Er roch wieder mal einen Goldschatz,
die Bewohner waren nicht daheim,
da einer passte, von seinem Schlüsselsatz,
ging John erwartungsvoll hinein.

Als er den Saal betrat lachte sein Herz,
seltene Kostbarkeiten standen überall,
nur der Stimmgesang glich einem Scherz,
der in seinen Ohren dröhnte, wie ein Schall:
“ Tritt ein,
und du wirst für immer gefangen sein”.

Es kam aus einer goldenen Uhr mit Schild,
welche auf einem Teufelskopfkamin stand,
darauf sah man ein riesiges Spinnenbild,
bei dem John nacktes Grauen empfand.

Auf einmal begann es im Kamin zu brennen,
dann Schreie, als würde jemand darin braten,
er wollte gerade wieder zur Tür rennen,
aber diese schloss mit Stahlrollladen.

An den Fenstern rasselten Gitter nieder,
aus dem Teufelskopf krochen Schlangen,
die Höllenstimme erklang nun wieder:
“Deine Gier hat dich für immer gefangen“.

Da war eine Treppe, er lief hinauf,
irgendwie entkommen, diesem Alptraum,
doch der Schrecken nahm seinen Lauf,
die obere Etage war ein gläserner Raum.

Hier standen Tote, präparierte Leute,
konservierte Gestalten mit ihrem Namen,
sie wurden zur teuflischen Beute,
weil alle aus seinem Metier kamen.

Ihre Augenhöhlen leer, ausgestochen,
mit antiken Goldmünzen versehen,
die Hände hingen herab-gebrochen,
erstarrend-blass blieb John stehen.

Denn er sah sein Namensschild,
der Platz, für ihn, stand schon bereit,
das Monster erschien jetzt vom Bild
und grunzte:“ Sie ist abgelaufen deine Zeit.”

Die Schlangen fesselten Arme und Beine,
John schrie, wo er den Spinnenkopf sah,
er wurde eingerollt, wie mit einer Leine,
hörte nur noch: “Ich bin Tarantula”.

Spitze Zangen drangen in Johns Augen,
er spürte Schmerz, Blut und Dunkelheit,
sein Inneres tat sie schmatzend einsaugen,
bis John wandelte zum leblosen Kleid.

Dann stand auch er hinter Glas als Dieb,
seine Sucht brachte ihm kein Glück,
die maßlose Gier, die ihn in eine Falle trieb,
machte aus John ein Anschauungsstück.

Der Nächste kommt bestimmt bald,
auch dieser wird ihn angstvoll anschauen,
die dämonische Spinne wartet eiskalt
und kann erst mal lauernd John verdauen.

Alle Fenster und Türen sind wieder frei,
diese Teufelsfalle "Tarantula" neu gestellt,
die Moral dieser makabren Gruseldichterei,
Mensch verdiene ehrlich dein Geld !

Gelesen: 19   
Teilen ausdrücklich erwünscht!

AUTOR:


ÄHNLICHE GEDICHTE







SCHREIBE EINEN KOMMENTAR

mind. 20 Zeichen

Login

Noch keinen Account? Melde Dich hier an!
Passwort vergessen?

Meist Gelesene Gedichte

642+
Kriege

381+
Grünkohl

372+
Stolzer Hirsch

359+
Das Versprechen

320+
Mutter

315+
Kleiner Wicht

302+
Für eine schöne Frau

271+
Heiligabend wie es früher...

266+
Zauberhafte Eisblumen

250+
Winter


- Gedichte Monat

Es gibt noch keine Bewertungen in der Kategorie: Gedicht


- Gedichte Jahr

Es gibt noch keine Bewertungen in der Kategorie: Gedicht


Neusten Kommentare

bei "Stress vorbei"

bei "" DAS KALTE HERZ" von "...

bei "Sie wollte, dass er wollt"...

bei "Ein Musiker vom Streichor"...

bei "Ein Musiker vom Streichor"...

bei "Pläne zerrinnen wie Schn"...

bei "Marilyn"

bei "Stress vorbei"


Herzlich Willkommen!











Zufallsgedichte




Obdachlose Fest Ferne Notlage Fragen Freund Neid Freibad Freude Freunde Frei Neubeginn Feuerzangenbowle Neujahr Feuer Feuerwerk Ferkel Frieden Frau Freundin Flüsse Nebelschwaden Friede Flut Fenster Nest Freitag Frauen Freundschaft Fluss Obst Netz Fernsehen Frage Flugzeug Freiheit Nebel Freunschaft Naturgesetz Freizeit