Als Kind lebte ich in Bienrode,
einem Dorf in Niedersachen.
Ich bin mit drei Geschwistern,
sehr behütet aufgewachsen.
Wir hatten sehr viele Tiere,
im Haus, Hof und im Garten.
Ich war nicht sehr begeistert,
so viel kann ich euch verraten.
Mein Vater war sehr tierlieb,
züchtete Kanarienvögel und Tauben,
Wellensittiche und Wachteln.
Das ist schon kaum zu glauben...
Auf dem Rasen schillerten stolz,
ein Gold- und ein Amherstfasan.
Unser Hühnchen, namens Emma,
flog gern mal zum Nachbarhahn.
Wir sind oft in den Zoo gefahren,
- das war unser Sonntags-Leben.
Doch plötzlich kam die Nachricht:
Der Zoo wird leider aufgegeben.
Mein Vater hat schnell reagiert,
das Geld zusammengerauft,
ist spontan zum Zoo gefahren,
und hat ein Shetland-Pony gekauft.
Doch damit noch nicht genug,
- es kam die Schreckensstund´…
Auf unserem Hof lag plötzlich,
ein großer Schäferhund.
Vaters Kuschel-Tier hieß Maik,
- wir mochten uns nicht gern.
Der Rüde war recht angriffslustig
und hielt die Besucher fern.
Plötzlich war er verschwunden
nach vielen, vielen Jahren.
Was damals mit ihm passiert ist,
das habe ich nie erfahren.
"Woher kommt die Tierliebe?",
habe ich ihn später mal gefragt.
Er hat mich traurig angeschaut
und sehr einprägsam gesagt:
"Ich musste in den Krieg ziehen
und die Gefangenschaft überleben.
Die Menschen haben mich enttäuscht,
die Tiere haben mir Kraft gegeben."
Altes Foto: privat