Die Malerin
* unten vertont zu hören*
Sie sitzt am Fenster nebenan
und zeichnet Skizzen aufs Papier.
Er neigt den Kopf und sieht sie an;
sucht zaghaft den Kontakt zu ihr.
Nach einer Stunde Plauderei
besucht er ihre Galerie.
Viel Int´ressantes ist dabei –
doch er betrachtet nur noch sie.
Ihr Haus steckt voll von Kostbarkeiten.
Bunte Geschichten, die sie malt
und dabei längst vergang´ne Zeiten
in neuem, bunten Glanz bestrahlt.
Man sieht die Menschen, Blumen, Tiere
wie sie sich freuen, tanzen, lachen
und letztere dann alle Viere
zufrieden von sich strecken lassen.
Die Fantasie geht mit ihr durch
in originelle Bilderreigen.
Bei ihr kann selbst ein kleiner Lurch
in Stiefeln einen Berg besteigen.
Er bleibt vor ihren Bildern stehen
und träumt sich sehnsuchtsvoll zu ihr.
Ach, spürte sie sein stummes Flehen –
verbrächte er die Nacht gern hier.
© Ingrid Bezold