Die Sonne scheint schon früh am Morgen, erfreut mein Herz, - macht Lust aufs Leben. Im Bett geblieben sind die Alltagssorgen, möchte ihnen keine Chance heut´ geben. Die Vögel zwitschern schon recht munter, beginnen den Tag früh mit Gesang. Die Blumenwiese wird täglich bunter, zieht sich den ganzen Bach entlang. In unserem kleinen Wasserfall beginnt alsbald ein munteres Treiben. Ich genieße jeden Sonnenstrahl. So kann es eine Zeit lang bleiben. Die Fische ziehen ihre Bahnen, schnappen selten nur nach Luft. All die bunten Wetterfahnen verteilen sanft den Blütenduft. Schmetterlinge und Libellen schillern zart im hellen Licht. Wie emsig sie durch den Morgen schnellen, ängstlich scheinen sie mir nicht. Die Vögel sitzen in den Bäumen, freuen sich auf das Morgenbad. Jeder scheint davon zu träumen, dass er ein Plätzchen für sich hat. Die dicke Drossel plustert sich, duldet keinen Vogel in der Nähe. Irgendwie amüsiert es mich, was ich von Weitem sehe. Das Rotkehlchen wagt sich dicht heran und piepst ganz aufgeregt. Es meldet seine Rechte an, doch der Platz ist schon belegt. Nach dem Bade putzt sie sich, lässt sich auf gar nichts ein. Das Gefieder glänzt im Morgenlicht, - trocknet im Sonnenschein. Ich hänge den Gedanken nach: Wie schön ist die Natur. Vor mir grünt und blüht `s am Bach, das ist Erholung pur. Mich zieht `s nicht in die Welt hinaus, würde gern hier verweilen. Überfüllte Urlaubsorte sind mir ein Graus, würde all´ dies gern mit dir teilen. I Gudrun Nagel-Wiemer