Die einst so wilde Gisela,
hat inzwischen graues Haar.
Pölsterchen und Augenringe
sind nur zwei der vielen Dinge,
die sie inzwischen gern beklagt.
Der Zahn der Zeit hat schwer genagt.
Früher war der Po noch knackig,
der Busen prall, die Schritte zackig,
heute zeigen sich tiefe Falten.
Sie gehört längst zu den Alten.
Der Blick ist trüb, die Seele schwer,
die durchlebten Nächte, ewig her.
Ihr Zimmerchen war klein, verrucht,
jeder der sie einst besucht,
hat sie so schnell nicht vergessen.
Manch einer war von ihr besessen.
Sie hat die Nacht zum Tag gemacht,
geliebt, getrunken, gern gelacht.
Sie lebte völlig unbeschwert,
die Männer haben sie begeht,
auch weil der Sex mit Gisela,
vielseitig und bezahlbar war.
Sie war wie eine wilde Katze
und beherrschte die Matratze.
Heute ist sie ihrem Horst gewogen
hat sich diskret zurückgezogen,
genießt das Leben auf dem Land,
lebt anonym und unerkannt.
Niemand ahnt, dass Gisela,
im Rotlichtmillieu tätig war.