Gegenüber wohnt der Klaus,
der kennt sich gut mit Hunden aus.
Sein Schäferhund ist eingeschlafen,
das macht dem armen Kerl zu schaffen.
Er hatte seinen Rüden im Griff,
- da brauchte es nur einen Pfiff.
Den Hektor hat er geliebt, gepflegt,
mit einer Hingabe, die mich bewegt.
Ich jogge mit Klaus, von Zeit zu Zeit,
er leidet sehr, - das tut mir leid.
Neulich fragte ich ihn beim Laufen:
"Willst du dir einen neuen kaufen?"
Er schaute mich nur traurig an.
"Ich weiß nicht, vielleicht irgendwann..."
Seine Trauer war so tief und echt,
man sah, es ging ihm wirklich schlecht.
Ich habe so mit ihm gefühlt
und fragte ihn nach einem Bild.
Kaum waren wir wieder zuhaus,
kam er mit einem Foto raus.
"Schau dir diesen Prachtkerl an!"
Ich rückte nah an ihn heran.
"Leih´mir das Bild, ich werd´ ihn malen,
vielleicht lindert es deine Seelenqualen."
Zeichnung: G. Nagel-Wiemer