Emma aus dem schwedischen Lund,
rothaarig, dick und kugelrund.
Doch leider ledig sie noch war,
stand im fünfunddreißigsten Jahr.
Ihr Arbeitsplatz war die Fabrik.
Abends hörte sie gern Musik,
glaubte dennoch ganz viel versäumt,
hatte oft von einem "Kerl" geträumt.
Doch Emma wurde plötzlich krank,
allein lag sie, ängstlich und bang.
Sie kam ganz schnell ins Krankenhaus.
Man nahm ihr die halbe Lunge raus.
Emma faltete ihre Hände,
fürchtete schon ihr baldiges Ende.
Sie betete zu Gott in ihrer Not:
"Herr ! - bin ich bald schon tot ?"
Der Herr erwiderte ihr sodann:
"Emma ! Du bist noch lange nicht dran !
Ja, Du wirst noch lange leben !"
Weg war die Angst, weg ihr Beben.
Als man ihre Lunge fast entfernt,
hatte Emma dazu gelernt.
Der Arzt riet zu weiteren Operationen:
"Weniger Fett, wird sich für Sie lohnen !"
Emma solle sich liften lassen,
wunderschön die Klinik verlassen.
Vorbei die Sprossen, vorbei die Falten,
sie wird ein neues Leben erhalten.
Emma wurde später entlassen,
sie tanzte glücklich durch die Gassen.
Der Arzt hatte eine Schönheit gemacht.
Die Männer zogen sie in Betracht.
Vor der Ampel es plötzlich geschah,
ein Fahrer Emma völlig übersah,
Und in einem solchen Falle,
endet der Weg in der Leichenhalle.
Emmas Seele zu den Himmeln gelangt,
hat sich vor Gott für gar nichts bedankt.
Ihr Ärger wurde jetzt offenbar:
"Wo sind verdammt meine Lebensjahr ?"
"Gott, Du hast mich nicht beschützt !
Gott, Du hast mich nur ausgenützt !"
Der Herr blickt sie an, ganz unverwandt:
"Emma, ich habe Dich nicht erkannt !"
(c) Olaf Lüken (17.02.2024)
"
Und in einem solchen Falle