Als ich den Weihnachtsmann heut´ traf,
fragte er mich: „Warst du auch brav?“
Da habe ich ihn nur angeguckt
und mich vor Lachen fast verschluckt.
Er schaute mir prüfend ins Gesicht:
„Ein braves Mädchen warst du nicht!"
Es schien, als hätte er mich erkannt,
am liebsten wäre ich weggerannt.
Er zupfte an seinem weißen Bart
und hielt die Rute schon parat.
Seine Stimme klang etwas belegt
und hat mein Herz sofort bewegt.
Er musterte mich mit strengen Blick,
- doch ich trat keinen Schritt zurück.
„Nun, Weihnachtsmann“, habe ich gesagt,
„hast du jetzt genug gefragt?“
„Halt, fast hätte ich es vergessen,
was gibt es Weihnachten zu essen?“
Lädt sich der Mann jetzt bei mir ein?
Meistens poltert er doch zur Tür herein.
Jetzt wurde es richtig interessant,
- ich war belustigt und gespannt.
Ich spürte seinen Bart an meinem Ohr:
„Hast du heut` Abend schon was vor?“
Jetzt baggerte mich der Weihnachtsmann
schon abends auf der Straße an.
"Weihnachtsmann, wer bist du denn?
Kann es denn sein, dass ich dich kenn´?“
Ich hörte einen Dialekt heraus.
"Wohnen wir im selben Haus?“
John nahm mich lächelnd in den Arm,
in meinem Herzen wurde es warm.
Die Stadt glänzte im Lichermeer
laut dröhnte der Berufsverkehr.
Ein Blick zur Uhr, - schon viel zu spät.
"John, ich muss los. Wir haben ein Date!"