Eduard ist gar nicht froh,
nippt am Chianti-Classico,
er fühlt sich einsam und allein,
schaut traurig in das Glas mit Wein,
gerade jetzt, zur Weihnachtszeit,
wäre er so gern zu zweit.
Nach der Liebe seines Lebens
suchte er bisher vergebens.
Er denkt an das letzte Jahr,
als seine Ruth noch bei ihm war.
Sie hat gebacken und dekoriert,
das hat ihn immer sehr berührt.
Er sitzt im Sessel, bei Kerzenlicht,
- einen Adventskranz hat er nicht.
Ruth hat zum Fest so gern geschmückt,
was seine Stimmung noch mehr drückt.
Ach, wie sehr er sie vermisst...
Ob sie wohl heute glücklich ist?
Aus dem Garten hört er Gebell,
am Eingang wird es plötzlich hell.
Ede erhebt sich ganz gemach
und schaut nun an der Haustür nach.
Das kann nur Nachbar Werner sein…
Er bittet seinen Freund herein.
Eduard wirkt sehr angespannt,
das hat auch Werner gleich erkannt.
„Mein Freund, ich wollte nach dir sehen.
Es scheint dir gar nicht gut zu gehen.
Du sitzt hier allein - bei Kerzenlicht,
in Weihnachtsstimmung bist du nicht."
„Bei allem, was gerade so passiert,
ist man doch eher deprimiert.
Krieg, Katastrophen, Armut, Corona-Viren…
Wie soll man Weihnachtsstimmung spüren?
Zukunftsängste und Einsamkeit…
Denkt man da an die Weihnachtszeit?
Das Fest der Liebe und Geselligkeit,
der Freude und Besinnlichkeit,
bereitet mir eher Angst und Schmerzen.
Ich spüre Traurigkeit im Herzen.“
„Weihnachten bleibst du nicht allein.
Wir laden dich gern zu uns ein.“
Teil 15