Fallen im Winter die ersten Flocken,
sitzt Großmutter im Sessel und strickt warme Socken.
Oh, wie vertraut ist mir dieses Klicken,
wenn sie die Nadeln führt beim Stricken.
Ist das Sitzen im Sessel auch oft schon beschwerlich,
die Nadeln in der Hand klappern unaufhörlich.
Wie faszinierend und wie flink das geht.
Wie geschickt sie die Nadeln beim Stricken dreht.
Zwischendurch schaut sie nach draußen, auf die schneeweiße Straße.
Auf dem Nähtischchen, vor ihr, - die Kaffeetasse.
„Kinder, was wünscht ihr euch?“, fragt sie uns aus.
„Natürlich Socken zum Nikolaus!“
Dann sehe ich, wie zufrieden sie nickt.
Sicher hat sie die Socken längst schon gestrickt.
Auf ihren Knien liegt eine flauschige Decke,
unter dem Sessel der Wollknäuel, in einer dunklen Ecke.
Erst wenn der Tag langsam neigt sich dem Ende,
ruhen ihre alten, knochigen Hände.
Dann sitzt sie am Ofen, im Dämmerlicht,
mit einem Lächeln im Gesicht.
Schwindet im Alter auch langsam die Kraft,
heute hat sie wirklich viel geschafft.
Was wäre ein Winter ohne Omas graublaue Socken?
Da fühlen wir uns immer behütet und trocken.