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Hoffnungs_los

Der Wind streicht mir als sanfte Brise durch mein Haar. Ich schließe die Augen und atme tief ein. Der Duft des Sommers liegt in der Luft und füllt langsam meine Lunge. Die Sonnenstrahlen kitzeln meine Haut und die Härchen auf den Armen stellen sich auf. Der Tag ist wunderschön.
Während ich den Vögeln zuhöre, spüre ich den Schmerz tief in mir. Wie schwarzer Teer, heiß und klebrig, brodelt er in meinem Inneren und droht alles Gute in mir zu ersticken. Ich versuche mich auf die Vögel zu konzentrieren, ihrem fröhlichen Gezwitscher zu lauschen und mich darin zu verlieren.
Aber der Schmerz brodelt unaufhörlich; jetzt kann ich ihn schon als schwarzen Schatten am Rande meines Blickfelds vorbeihuschen sehen. Ein bitterer Geschmack füllt meinen Mund und ich öffne die Augen. Kein schwarzer Schatten zu sehen. Ich blicke umher, aber um mich herum ist alles wie zuvor. Ein Sommertag, der viel schöner nicht sein könnte.
Ich streiche mit den Fingern durch das Gras um mich herum und spüre die Halme so leicht wie Federn um meine Finger spielen. Ihr saftiges Grün blendet mich schon fast. Langsam gleitet der letzte Halm durch meine Finger. Vor meinem inneren Auge wird er zu einem dicken Seil, stark genug um mich vor dem Sturz in die Tiefe zu bewahren. Er gleitet mir durch die Finger und ich verliere den Boden unter den Füßen. Mit einem Mal falle ich, trudle im Flug wie ein Blatt im Wind, schließe die Augen und warte. Mir bleibt nichts mehr zu tun. Nichts weiter, als auf den Aufprall zu warten. Es wird kälter um mich herum und meine Brust schnürt sich zu. Bald ist es soweit.
Die Wiese dämpft meinen Aufprall ab, ich spüre den Boden in meinem Rücken und öffne die Augen. Ein strahlend blauer Himmel lässt mich blinzeln, ich drehe den Kopf zur Seite und sehe ein wogendes Meer aus Grashalmen. Ich strecke die Hand aus, berühre eine Pusteblume direkt neben mir und beobachte wie ihre kleinen Schirmchen vom Wind über das Meer aus Grün getragen werden. Ich setze mich wieder auf und atme tief ein. So sicher war ich mir gewesen, dass ich wirklich falle. Mit leerem Kopf und schmerzendem Herzen habe ich auf das Ende gewartet.
Aber jetzt sitze ich hier - und warte immer noch.
(c) SonnigeWolken

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