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Im alten Schloss



 

 

Der Mann spürt die Kälte der alten Mauern

in sich hinein kriechen.

Zitternd an Leib und Seele

schlürft er schwerfällig zum hohen Fenster.

Sehnsuchtsvoll blickt er hinaus …

will die Welt sehen.

 

Die Welt ist fern von hier.

Vor ihm ruht der verschneite Park

unter dem farblosen Himmel.

Es ist so still.

Seine müdgewordenen Augen suchen das Weite.

 

Bunt dreht sich der Erdball.

Die Menschen aus vergangenen Zeiten

drehen sich im Tanze.

Ein langes Leben

zieht an ihm vorüber.

 Erfolge, Freude, Ängste, Worte,

Missgeschicke, Erlebnisse, Lieben, Trennungen...

 

Lächelnd schneuzt er sich;

dreht sich um, legt die Gehhilfe zur Seite...

 

ES IST ZEIT.

 

 

*

01/ 25

Worte(c) Ingrid Bezold

Foto (c) Ch. H.

vertont siehe unten

 

 

                                                             

 

 

                                                 

                                                

Gelesen: 48   
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AUTOR:

Mein schönstes Gedicht
ich schrieb es nicht
aus tiefsten Tiefen stieg es
ich schwieg es

Mascha Kaleko

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4 KOMMENTARE



11. Januar 2025 @ 10:09

Ein wenig düster.... Habe gerade ein Buch gelesen, in dem ein alter Mann in einem Schloss lebt und das hat mich gerade daran erinnert. War sehr spannend. "Die Mitternachtsrose" von Lucinda Riley". LG Gudrun


11. Januar 2025 @ 10:20

Hier ist es eine wahre Begebenheit, Gudrun.
Ein Mensch, der in der ganzen Welt zuhause war und nun sehr schön, aber in der Abgeschiedenheit lebt.
Ich wollte es nicht düster erzählen, aber - wie Ewald schon schreibt - es scheint so anzukommen.

Danke für deine Anregung, Gudrun und das Herzchen ( ich hab von dieser Autorin auch schon Bücher gelesen, die mir gefielen. Das kenne ich noch nicht).
LG Ingrid


11. Januar 2025 @ 08:40

Ingrid ich hoffe diese Stimmung hast du nicht.
LG
Ewald


11. Januar 2025 @ 08:54

Guten Morgen, Ewald.
Es geht hier um einen Menschen, der immer weltoffen war und über ein reiches Leben zurück blickt. Im hohen Alter sieht er seine Kräfte und die Perspektiven schwinden und möchte in Würde gehn.
Ich wollte keine Resignation vermitteln, sondern einen zufriedenen Abschied.
Vielleicht kommt das nicht so bei den Lesern an....
Danke für deinen Kommentar und das Herz.
LG Ingrid



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