Der Mann spürt die Kälte der alten Mauern
in sich hinein kriechen.
Zitternd an Leib und Seele
schlürft er schwerfällig zum hohen Fenster.
Sehnsuchtsvoll blickt er hinaus …
will die Welt sehen.
Die Welt ist fern von hier.
Vor ihm ruht der verschneite Park
unter dem farblosen Himmel.
Es ist so still.
Seine müdgewordenen Augen suchen das Weite.
Bunt dreht sich der Erdball.
Die Menschen aus vergangenen Zeiten
drehen sich im Tanze.
Ein langes Leben
zieht an ihm vorüber.
Erfolge, Freude, Ängste, Worte,
Missgeschicke, Erlebnisse, Lieben, Trennungen...
Lächelnd schneuzt er sich;
dreht sich um, legt die Gehhilfe zur Seite...
ES IST ZEIT.
*
01/ 25
Worte(c) Ingrid Bezold
Foto (c) Ch. H.