Das Jahr neigt sich zu Ende..., Frühling, Sommer, Herbst sind schon vorbei. Ich falte dankend meine Hände, es war gut, wie’s auch gewesen sei. Nein, ich hab’ zum Klagen keinen Grund. Im Gegenteil, es war wirklich alles gut. Ich war wohlauf, ich war gesund, ich hatte stets nur frohen Mut. Der Frühling schon fing herrlich an: Was war das schön, die ersten warmen Tage. Alles blüht und grünt sodann, die Laune steigt, gar keine Frage. Auch der Sommer kam mit Macht. Die langen Tage, wunderbar! Die Hitze kam fast über Nacht. Die Nächte waren hell und klar. Natürlich gab’s dazwischen auch mal Regen. Das muss so sein, das ist doch klar. Doch der bringt dem Landmann Segen. Die Saat gedeiht, ein gutes Jahr! Und dann der Herbst mit seinen Farben. Jetzt war Urlaub und Erholung angesagt. wir sah’n Felder geschmückt mit Garben. Herrlich, faul zu sein, wenn sich ein and’rer plagt. Und jetzt? Jetzt steht der Winter uns bevor. Finstre lange Nächte, kurze graue Tage. Nur manchmal schaut die Sonn’ hervor. Die stete Kälte wird zur Plage. So wie das Jahr in seinem Lauf, so dünkt mich auch ein Menschenleben. Wie beim Wetter nehmen vieles wir in Kauf. Doch so ist das Leben eben! Es ist nicht immer eitel Sonnenschein. Manch grauer Tag drückt auf’s Gemüt. Doch ich kann frohen Mutes sein, weil auch bei Regen eine Blume blüht. Seh’ ich auch die Sonne nicht. So weiß ich doch, hinter Wolken ist sie da! Und so wie dieses helle Licht, ist mir mein Herrgott immer nah! (Johannes Glatz) 13.11.2014