Einen Tag vor Heilig Abend sprach meine Frau:
„Morgen gibt es Karpfen blau.
Drei müssten doch für alle reichen,
du holst sie aus den Nachbarteichen!“
Da ich keinen Wert lege auf Wortgerangel,
zog ich los mit meiner Angel.
Der Wind pfiff mir um die Ohren,
die Teiche waren zugefroren.
Ich nahm den Pickel in die Hand
und schlug ein Loch ins Eis, - am Rand.
Dann klappte ich mein Stühlchen auf
und setzte mich zum Angeln drauf.
Drei Stunden hab´ ich dort gesessen
und nichts gefangen zum Abendessen.
Traurig bin ich nach haus gegangen,
zum Fest nicht einen Fisch gefangen.
Tröstend sprach dann meine Frau:
„ Dann gibt ’s halt keinen Karpfen blau.
Das ist nicht weiter schlimm mein Guter,
ich brat´ uns morgen schon den Puter.“