Lieber Freund,
kann gar nicht mehr genau sagen, wann wir uns trafen.
Buben waren wir, ganz jung noch an Jahren.
Da meine Lippen nun für immer verschlossen,
möchte ich ein paar Zeilen zum Abschied dir schreiben.
Warst mein bester Freund seit vielen Jahren,
haben kräftig mit den Flügeln geschlagen.
Über das Leben haben wir nicht viel nachgedacht,
geweint und gelacht, manch Nächte durchgemacht,
standest an meiner Seite, brachtest mich zum Altar,
mir -, der Familie warst du bester Freund,
Tröster gar, uns eine Nähe, Vertrautheit verband,
die auch bei Freunden nicht alltäglich war.
Viel zu schnell sind die Jahre vergangen,
manchmal war es schwer, dann wieder federleicht,
waren von der Magie des Lebens berauscht,
bisweilen von demselben zutiefst enttäuscht.
Hielten uns für ewig unverwundbar,
dann klopfte der Tod bei mir an, unverhofft und plötzlich,
so musste dieser Tag kommen, - letztendlich.
Tod und Sterben schrecken mich nicht,
dienen auch nur ihrem vorbestimmten Zweck.
Es tut nur so weh, lasse meine Liebsten zurück,
sehe dich mit Trauerflor und Tränen im Gesicht,
würde es gern ändern, doch diese Macht hab ich nicht,
wird wohl keinen Ausweg mehr für mich geben,
doch hatte ich ein erfülltes und glückliches Leben,
war umgeben von Liebe und Glück.
Lieber Freund -, trockne deine Tränen,
kein Weg, oder Umweg führt zurück.
Diesen langen Weg, den ich nun beschreite,
muss ich vorerst alleine geh‘n,
bis wir irgendwann in meiner Welt, uns wiedersehn!!
© Soso