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Letzte Zeilen



Lieber Freund,

kann gar nicht mehr genau sagen, wann wir uns trafen.
Buben waren wir, ganz jung noch an Jahren.
Da meine Lippen nun für immer verschlossen,
möchte ich ein paar Zeilen zum Abschied dir schreiben.

Warst mein bester Freund seit vielen Jahren,
haben kräftig mit den Flügeln geschlagen.
Über das Leben haben wir nicht viel nachgedacht,
geweint und gelacht, manch Nächte durchgemacht,

 
standest an meiner Seite, brachtest mich zum Altar,
mir -, der Familie warst du bester Freund,
Tröster gar, uns eine Nähe, Vertrautheit verband,
die auch bei Freunden nicht alltäglich war.

 
Viel zu schnell sind die Jahre vergangen,
manchmal war es schwer, dann wieder federleicht,
waren von der Magie des Lebens berauscht,
bisweilen von demselben zutiefst enttäuscht.

Hielten uns für ewig unverwundbar,
dann klopfte der Tod bei mir an, unverhofft und plötzlich,
so musste dieser Tag kommen, - letztendlich.
Tod und Sterben schrecken mich nicht,
dienen auch nur ihrem vorbestimmten Zweck.

Es tut nur so weh, lasse meine Liebsten zurück,
sehe dich mit Trauerflor und Tränen im Gesicht,
würde es gern ändern, doch diese Macht hab ich nicht,
wird wohl keinen Ausweg mehr für mich geben,
doch hatte ich ein erfülltes und glückliches Leben,
war umgeben von Liebe und Glück.

 
Lieber Freund -, trockne deine Tränen,
kein Weg, oder Umweg führt zurück.
Diesen langen Weg, den ich nun beschreite,
muss ich vorerst alleine geh‘n,
bis wir irgendwann in meiner Welt, uns wiedersehn!!

 

© Soso

 

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AUTOR:

Mein Ego sagt, es wär nicht schlecht, könnt ich so schreiben wie Hesse, Kästner oder Berthold Brecht, doch das kann ich nicht. Für so manche Lebenslage, bring ich Gedanken zu Papier,
mal laut und mal leise, auf meine Weise.

Sonja Soller


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2 KOMMENTARE



24. Februar 2024 @ 20:17

Wer solche Zeilen noch am Schluß seines Erdendaseins schreiben kann, liebe Sonja, hat sein Leben bis zum Ende geliebt, genossen, geregelt, sodass er zufrieden und ruhig in die andere Welt gleiten kann. Nachdenkliche Gedanken in Dein Wochenende von Helga


25. Februar 2024 @ 09:49

Irgendwann in seinem Leben fängt man an, seine "Dinge" zu ordnen. Auch vielleicht einen Abschiedsbrief, zum
Trost für die Liebsten, Freund, Freundin zu schreiben. Der letzte Abschied ist immer schwer, doch hat man noch einmal etwas persönliches von dem Verstorben in der Hand, kann es sehr tröstlich sein.
Danke fürs Lesen!

Herzl. Sonntagsgrüße
Sonja



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