In der Luft ertönt ein lautes Brausen,
ein starker Ostwind ist am Sausen,
er fällt wütend über die Blätter her,
schnell sind die Bäume kahl und leer.
Langsam schleicht der Herbst ins Land hinein,
er schleppt Regen, Nebel und Kälte rein,
vorher erfreut er uns mit einer Farbensinfonie
er malt ein stimmungsvolles Bild voll Harmonie.
In der ersten eiskalten Frostnacht
hat der Herbst bunte Farben entfacht.
Die Palette reicht von gelb, orange, rot bis braun,
jedes einzelne Blatt ist anders anzuschau’n.
In den goldnen Sonnenstrahlen leuchten die Blätter,
der sanfte Himmel strahlt mit ihnen um die Wette.
Der Altweibersommer überzieht das Land,
Mensch und Natur sind außer Rand und Band.
Jeder will von den warmen Tagen ein Stück,
bevor der ungemütliche Herbst kehrt zurück.
Die Kinder lassen Papierdrachen fliegen,
mit dem passenden Wind sind sie zufrieden.
Man sammelt Hagebutten, Vogelbeeren und Schlehen
für köstliche Marmeladen, Kompott und Gelee.
Die Kinder sammeln Kastanien unter’m Baum,
um damit Männchen und Figuren zu bau’n.
Tauben picken auf den Stoppelfeldern die letzten Ähren,
der Winter wird ihre Nahrungssuche erschweren.
Störche, Schwalben und Stare haben uns verlassen,
hoffentlich werden sie die Reise in den Süden schaffen,
ohne unterwegs gefangen und gefressen zu werden,
einige Südländer sind richtige Kannibalen auf Erden.
Die dritte Jahreszeit hält viel Schönes bereit,
nützen wir die warmen Tage, bevor es schneit.
Jeder genießt die Herbsteszeit auf seine Weise,
der Sommer verabschiedet sich ganz leise.
Hannelore Knödler-Stojanovic, Ludwigsburg
Foto: Pixabay