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Männer verstehen es zu leben



Bin ich am Morgen müd´ und schlapp,
bringt mich der Kaffee´ rasch auf Trapp.
Ein leichtes Frühstück, Zeitung lesen,
greife nach dem großen Besen,
die vielen Blumen noch versorgen,
dann ist er schon fast rum, der Morgen.
Zum Kochen steht alles bereit,
denn um 13 Uhr ist Mittagszeit.

Mein lieber Gatte, sportlich schlank,
trimmt seinen Körper auf der Fitnessbank.
So ganz in Ruhe, mit leiser Musik,
- die Uhrzeit immer fest im Blick.
Punkt 13 Uhr sitzt er am Tisch,
gut gelaunt, geduscht und frisch.
Er riecht den leckeren Krustenbraten
und kann die Mahlzeit kaum erwarten.

Ich wasche schon in Gedanken ab,
esse schnell, - die Zeit ist knapp.
Die Müdigkeit wird ganz geschickt,
bevor sie aufkommt, im Keim erstickt.
Mein Liebster streichelt seinen Bauch,
müde wird er jetzt langsam auch,
schon zieht er um, in seine Ecke
und rührt sich vorerst nicht vom Flecke.

Während er tief schläft und träumt,
habe ich die Küche aufgeräumt.
Ich schleiche herum, auf leisen Sohlen,
um den Einkaufskorb zu holen.
Noch mal kurz die Liste checken,
Leergut und Altpapier einstecken,
dann fahre los, mit dem Gedanken,
auf dem Heimweg noch zu tanken.

Mein Ehemann hat lange geruht,
und überlegt, was er jetzt tut.
Die Post hat er schon durchsehen,
das Wetter ist heut´ gar nicht schön,
was macht man denn an einem Tag,
an dem man gar nicht rausgehen mag?
Er greift zu einem Fläschchen Wein
und schenkt sich jetzt ein Gläschen ein.
Während ich mich mit dem Einkauf quäle,
zappt er entspannt durch die Kanäle.

Plötzlich kommt ihm in den Kopf:
"Back uns doch mal einen Hefezopf.
Dann muss ich nicht so früh aufstehen
und zum Bäcker an die Ecke gehen.
So ein Hefezopf wäre nicht verkehrt
und ist allemal die Mühe wert."
Beim Kneten komme ich ins Schwitzen,
jetzt würde ich gern ein Stündchen sitzen.

Vielleicht schreibe ich mal ein Gedicht.
Im Büro brennt gerade Licht.
"Ach, da bist du ja, mein Guter.
Jetzt möchte ich an den Computer.
Du darfst dir woanders die Zeit vertreiben,
ich möchte ein paar Verse schreiben.
"Das glaube ich nicht", bricht er sich Bahn.
"Wer schaut sich deinen Schmarrn denn an?"

Gelesen: 156   
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AUTOR:

Liebe Freunde der Poesie,
Schreiben, Malen und Fotografieren sind drei meiner vielen Hobbys. In diesem Forum könnt ihr 900 Gedichte von mir lesen. Ich schreibe über Geschehnisse im Alltag, über Urlaubserinnerungen und hoffe mit Denkanstößen aufrütteln zu können. Wer die Geschichte von Eduard verfolgen möchte, ist hier genau richtig. Inzwischen umfasst die Geschichte über 40 Teile.
Wenn ihr etwas tiefer in meine Welt eintauchen möchtet, besucht mich auf meiner Homepage.

Mit lieben Grüßen, Gudrun Nagel-Wiemer


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8 KOMMENTARE



15. Januar 2020 @ 19:55

Wie immer super gedichtet, liebe Gudrun.
Hoffentlich nur Humor.
Ansonsten kann man da ja nur die Flucht ergreifen.
Liebe Grüße von Daniela


15. Januar 2020 @ 19:58

Schmunzel, schmunzel... natürlich gibt es bei uns Arbeitsteilung, aber ein Fünkchen Wahrheit ist immer dabei. LG


15. Januar 2020 @ 19:36

Hallo Gudrun, ich glaube, jede Frau kennt so ein Exemplar von Mann!! Aber mit ein wenig Geschick, kann man Mann auch zur Hausarbeit bewegen!! Schönen Abend, pally


15. Januar 2020 @ 19:42

Ich arbeite dran, Pally. Ein Dankeschön fürs Herzchen und die netten Worte.
Einen lieben Dank auch an Horst für das Herzilein.


15. Januar 2020 @ 13:43

Hallo Gudrun,
Dein Gedicht find ich sehr gut, Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.
Dir einen schönen Tag und liebe Grüße Hanni


15. Januar 2020 @ 19:17

Liebe Hanni, freut mich, von dir zu hören. Auch ich wünsche dir einen schönen Abend und bedanke mich für das Herz und den Kommentar.


14. Januar 2020 @ 20:56

Herzlichen Glückwunsch zu dem tollen Gedicht,Frau Nagel Wiemer

Hochachtngsvoll
Christian


15. Januar 2020 @ 09:53

Christian, schön, dass es dir gefällt. Falls mein Mann es jemals lesen sollte, bin ich mir da nicht so sicher. Humorige Grüße.



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