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November - Stille



        * Zum Totensonntag*

Die letzten Blätter weht es von den Bäumen.
Sie rascheln unter jedem Schritt
und anders, als in hellen Frühlingsträumen
nimmt man im Geiste seine Toten mit.

Fast zornig prasseln Eicheln auf den Weg.
Flink eilen Eichhörnchen herbei.
Der alte Mann, der dort am Brunnen steht,
bricht eine Scheibe Brot entzwei.

Er weiß, dass es nicht gern gesehen...
ein Blechschild warnt, die Tiere zu versorgen;
Doch kann er dem nicht widerstehen
und füttert sie an jedem Morgen.

Grablichter flackern rot im Nebelgrau.
Ein Silberschleier hüllt die Heide ein.
Das Tannengrün glänzt feucht im Tau -
um diese Zeit ist er noch ganz allein.

Wie immer steht er vor verlass´nem Grab
mit fremdem Namen auf dem Stein.
Ein schmaler, dunkler Unkrautpfad
gräbt sich wie eine Furche ein.

Er flüstert leise zu den toten Lieben,
die fern von hier schon längst begraben.
Vor´m Gehen lässt er die Gedanken liegen
und sie vom Wind hinüber tragen.


(C) Ingrid Bezold

 

 

 

 

 

Gelesen: 57   
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AUTOR:

Mein schönstes Gedicht
ich schrieb es nicht
aus tiefsten Tiefen stieg es
ich schwieg es

Mascha Kaleko


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5 KOMMENTARE



25. November 2024 @ 21:11

Bedrückende Novemberstimmung wird vom Wind auch zu mir getragen, liebe Ingrid. Schicke lG in Deinen abend, Helga


26. November 2024 @ 07:04

Da muss ich aber eiligst wieder für heitere Stimmung sorgen liebe Helga.
HG Ingrid


25. November 2024 @ 09:27

Ingrid sehr traurig schön.
LG
Ewald


25. November 2024 @ 07:41

Dich hat dieser Gedanke erreicht. Danke fürs Mitgehen.
LG Ingrid


24. November 2024 @ 16:52

Ein einfühlsames Gedicht, das an unsere Lieben erinnert, die uns inzwischen verlassen haben. Danke.



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