Zur Nacht verhüllten Stunde,
ritt er mal wieder seine Runde,
unter glitzern-funkelnden Sternen
und Mondgold spinnenden Fernen.
Umwoben von rau düsterer Kluft,
sanft, lau rauschender Nebelluft,
trieben schemenhafte Schatten ihn voran,
immer tiefer hinein in den dunklen Tann.
Doch dann schwirrendes Gefunkel,
Glühwurmleuchten durchbrach das Dunkel,
sie hafteten sich an Ross und Reiter,
Traum-schwebend verwundert ritt er weiter.
Und ehe er sich versah im Sein,
öffnete sich der Wald mit blauem Schein,
ein märchenhafter Weiher schimmerte auf,
wundersame Seerosen schwammen drauf.
Es war ein Farbenfeuerwerk von Blüten,
die im Mondlicht flimmernd glühten,
magisch zog dieser Wundersee ihn an,
als Wasser sprudelnd zu tosen begann.
Ein Wasserwirbel drehte sich im Kreis
und hinter silbrig-schäumendem Weiß,
erschien diese Nymphe im Märchenkleid,
unglaublich schön, aus versunkener Zeit.
Noch nie hatte er solch Hübsche gesehen,
betörend anmutig tat sie vor ihm stehen.
ihr lang-schwarzes Haar war wie die Nacht,
ihre Augen ’ne Sternfeuer-Perlenpracht.
Sprühende Wohlgefühle fingen ihn ein,
sie duftete zauberhaft nach Rosenwein,
süße Lippen trafen sanft auf die Seinen,
im überflutend-mondblauen Scheinen.
Dann sagte sie: „ Du holder Reiter der Nacht,
hast mir die ersehnte Erlösung gebracht,
mich vom langen Fluch befreit,
dir zu folgen, in ewiger Liebe, bin ich bereit.“