Im Supermarkt wird mir gerade bange,
- was für eine Menschenschlange.
Heute gibt es Böller und Raketen.
Sie sitzen locker, die Moneten.
Der Jahreswechsel wird begossen
und einiges in die Luft geschossen.
Ich schaue in die Einkaufswagen.
Was Menschen so nach Hause tragen…
Sekt, Whisky, Bier und Wein.
Niemand feiert scheinbar allein.
Tütenweise Chips und Nüsse,
die altbekannten Negerküsse.
Schaumküsse, muss ich mich korrigieren,
möchte doch niemanden diskriminieren.
Da stehe ich mitten im Gewühl
und merke, dass ich mich unwohl fühl´.
Niemand ahnt von meiner Not,
mein Wagen steht im Halteverbot.
Auf dem Parkplatz, die Politesse,
bekundet gerade reges Interesse.
Ich habe die Dame im Visier.
„Gehört Ihnen das Fahrzeug hier?“
Ich nicke kurz, ganz schuldbewusst,
auf Diskussionen habe keine Lust.
Ich ahne, was sie mir sagen will,
doch die Politesse bleibt ganz still.
Sie greift in ihren blauen Rock,
zückt den Stift und einen Block.
Für Entschuldigungen ist es zu spät,
ich rechne jetzt mit einem Beet.
Ich nehme den Zettel rasch entgegen,
etwas frustriert, ein wenig verlegen,
schaue drauf und bin ganz platt.
Da steht doch tatsächlich auf dem Blatt:
Die Parksituation ist heut´ verrückt,
ich habe beide Augen zugedrückt.