Vor der Eselsbrücke sitzen Menschen,
- es ist das älteste Lokal.
Die Sommernacht ist warm und feucht,
für Nachtschwärmer schon optimal.
Am Himmel strahlt der Vollmond,
ein Schmunzeln legt sich aufs Gesicht.
Er denkt an Goethes Vollmondnacht.
Ein sehr romantisches Gedicht.
Eduard bewegt die Lippen:
„Ich will küssen, ich will küssen“
Goethes Worte bleiben ungehört.
Noch hadert er mit seinem Gewissen.
Viele Türen sind geöffnet,
Musik liegt heute in der Luft.
Herbes Bier und Erdbeerbowle
verdrängen den Oleander-Duft.
Sie hat so wunderschöne Augen,
und schmunzelt schon die ganze Zeit.
Irgendetwas in der Nähe,
sorgt scheinbar für Heiterkeit.
Ein bunter Clown auf langen Stelzen
stolziert durch die Menschenmenge.
Vermutlich jemand vom Theater.
Sicher läuft er durchs Gedränge.
Eduard kämpft gegen sein Gewissen
und zwingt es endlich in die Knie.
„Anne, darf ich dich jetzt küssen?“
„Ich dachte schon, du fragst mich nie.“