Sie schickt ihm den Wind.
Sand knirscht unter ihren Sohlen,
sie lächelt ins Blau und auf die endlosen Molen.
Alleine weilt sie am Meer;
das letzte Mal ist schon so lange her.
Könnt` er nur das Maritime sehen,
mit ihr an Holsteins Küsten gehen,
den Geruch des Wassers atmen, riechen, fühlen,
im Sande wühlen, sich mit ihr im Wasser kühlen.
Ihr Blick streicht über die Felder und Wiesen,
über´s Bauernland, wo die Bächlein fließen,
wo der Raps mit Gelb die Herrlichkeit bedeckt
und die Wiesen mit Blumen bunt befleckt.
Könnt` sie ihm das alles zeigen!
Innig ihre Gedanken sich zu ihm neigen.
Die Möwen fliegen ans Wasser und kreisen wieder davon,
da klingelt auch das Telefon.
Sie muss das Handy aus der Tasche holen.
Jetzt steht sie auf einer der Molen,
und etwas hinter der Hand verhohlen,
weil da Leute sind,
plaudert sie liebe Worte verstohlen…
Und schickt ihm mit ihrer Zärtlichkeit
den Wind.
Worte: © Christine Biermann
Grafik: open cliparts