Vor vielen Jahre wünschte ich,
die Welt bleibt einmal stehn,
nur einen Tag, vielleicht auch zwei
und jetzt ist es geschehn.
Ganz ohne Menschen, Smog und Dreck,
verstummt die Metropolen,
der Druck, der Stress sind alle weg,
die Welt kann sich erholen.
Auf leerer Strasse ging ich heut,
es bließ ein kalter Wind,
verlassen, leer, wie einst geträumt,
erkenn ich wer ich bin,
in dieser Stille, auch am Tag,
die einfach magisch ist,
des Windes Atem strömt mit Kraft
in Lunge, durchs Gesicht,
so kalt so kühl wie lange nicht,
fühl ich mich frei, fühl ich mich frisch,
und atme tief und schreite aus,
streck meine Arme hoch hinauf,
in diese reine, klaren Luft,
die heilsam ist und voller Duft.
Das Universum groß und weit,
der Schöpfung ganze Macht,
erfüllt mein Herz, ich spüren kann,
füllt auf den Lebenssaft
und an des Flusses Uferrand,
bis auf den Grund ich schauen kann,
seh Steine, die dort unten sind,
ein Fischlein schnell darüber schwimmt,
der alten Meister zartes Blau,
seh ich am Himmel jetzt genau.
so weiße Wolken, helles Licht
die Sonne wärmt trotz Kälte mich,
um in der Stille zu verweilen,
die Mutter Erde braucht, zum heilen.
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Corona tat ein Fenster auf,
die Menschheit jetzt nach aussen schaut,
und wir verstehen hoffentlich,
wie Zukunft ohne Menschen ist.
Es muss das Ziel der Menschheit sein,
das der Planet wird wieder rein
wenn sich das Fenster wieder schließt,
es ganz in unsern Händen liegt,
ob wir bestehen oder nicht,
was braucht der Mensch, was braucht er nicht.
tocoho
Berlin 2020