Du bist unser fernes geliebtes Sternenkind,
gekommen und gegangen wie ein Blatt im Wind.
Fünf Jahre lang haben wir auf ein Kind gewartet,
dass es mit uns gemeinsam ins Leben startet.
Endlich hat uns Gott oder das Schicksal erhört
und hat mir eine Schwangerschaft beschert.
Nach sieben Monaten wolltest Du raus,
aus Mutters viel zu engem, dunklem Bauch.
Aber das Licht der Welt hast Du nicht erblickt,
bei der Geburt bist Du ganz einfach erstickt.
Du warst ein Junge, von uns Boris genannt,
wir waren auf Dich so richtig gespannt.
Leider war das grausame Schicksal dagegen,
Elternglück wurde uns nicht gegeben.
Wir durften nicht in Deine Augen blicken,
Dich nicht zärtlich und glücklich an uns drücken.
Wir wollten Dir unendlich viel Liebe geben,
Dich begleiten durch Dein zukünftiges Leben.
Wir wollten Dir die wunderschöne Welt zeigen,
mit Dir Höhen und Tiefen durchschreiten,
mit Dir weinen und mit Dir lachen
und viele interessante Dinge machen.
Wir wollten Dir vom Himmel holen die Sterne
und mit Dir jeden Tag etwas Neues lernen.
Du wärst jetzt schon vierzig Jahre alt,
unsere Hände werden langsam kalt.
Wer wird uns im hohen Alter begleiten,
uns auf das kommende Ende vorbereiten?
Wir werden Dich bis zu unseren letzten Tagen
immer im Gedächtnis und im Herzen tragen.
Du bist unser geliebtes, unvergessenes Sternenkind,
schwebst durch den Kosmos wie ein Vogel im Wind.
Hannelore Knödler-Stojanovic, Ludwigsburg
Foto: Hanni