Wenn ich ins aktuelle Programmheft schau,
wird mir im Magen schlecht und ganz flau.
So langsam kriegt man die Krise,
Mord und Totschlag heißt die Devise.
Fast auf jedem Kanal werden Verbrechen gesendet,
es wird gezeigt, wie man das Leben anderer beendet,
auf welche Arten man sie ins Jenseits befördern kann,
sämtliche Grausamkeiten kommen dabei dran.
Da wird erstochen, erwürgt oder aufgehängt
oder jemand wird im Fluss oder See ertränkt.
Oder er wird schlichtweg erschossen,
die schnellste Methode für kriminelle Genossen.
Möglichst viele Leichen werden produziert,
Kriminelle werden genau über Verbrechen informiert.
Soviel Schlechtigkeit kann’s doch gar nicht geben,
wenn man das sieht, könnte man verzweifeln am Leben.
Dabei gibt es so viel Schönes und Gutes auf der Welt,
das wird mit solchen Krimis total in Frage gestellt.
Für Zuschauer werden falsche Fährten ausgedacht,
möglichst viele Verdächtige werden ins Spiel gebracht.
Oft ist der Täter der harmloseste von Allen,
so ein konstruierter Käse kann mir nicht gefallen.
Mein armes Gehirn will ich nicht damit belasten,
mich nicht mit solchen Grausamkeiten befassen.
Jugendliche kriegen einen falschen Eindruck von der Welt,
als ob nur gemeines Verbrechen auf der Erde zählt.
Außerdem werden oft Wiederholungen angeboten,
das erhöht bestimmt nicht die Zuschauerquoten.
Im Gegenteil, große Langeweile breitet sich aus,
zum Schluss schaltet man genervt die Glotze aus.
Jeder bezahlt die gleichen Fernsehgebühren monatlich
und hat dadurch die identischen Rechte, sicherlich,
eine lustige Komödie oder einen Liebesfilm anzuschauen
oder sich bei einem tiefgründigen Drama aufzubauen.
Das tut dem Herzen und der Psyche richtig gut
und verhilft uns manchmal zu neuem Lebensmut!
Leider findet man gute Filme nur selten im Programm,
das enttäuscht mich und kommt bei mir nicht gut an.
Hannelore Knödler-Stojanovic, Ludwigsburg