Zwei Mädchen hoffen ganz verzückt,
auf einen Mann und großes Glück,
die eine putzt sich groß heraus,
die andere eher `ne graue Maus.
Die erste trägt ein Kleid aus Seide,
um den Hals gar viel Geschmeide,
auch sonst ist sie ganz gut gebaut,
ihr Gesicht gleicht einer Pfirsichhaut.
Um jeden Preis, sie will gefallen,
doch manchmal zeigt sie ihre Krallen,
ihre Miene im Gesicht,
verzieht sie oft zu einem Bösewicht.
Das zweite Mädchen nicht so zart,
auch nicht so reizend ihre Art,
mit Sommersprossen auf den Wangen,
erregt sie bei Burschen kaum Verlangen.
Ihr Kleid eher schlicht und einfach,
das ist so ihre Pracht,
ihr Haar gebändigt durch ein Band,
statt Schmuck trägt sie Blumen in der Hand.
Auf einem Fest ein Jüngling kam,
nahm gleich die Schöne in den Arm,
doch das Mädchen blieb sehr kühl,
sein Herz verspürte kaum Gefühl.
Er entschied nach Haus` zu gehen,
da sah er die Scheue am Rande steh`n,
sein Entzücken war riesengroß,
seitdem ließ er sie nie wieder los.
Zwei Mädchen, unterschiedlicher Natur,
die eine fesselt nicht, sie blendet nur,
die andere scheu und sehr bescheiden,
so mögen sie dann alle leiden.