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Verschaukelt und gemobbt

Anna, eine Reinigungskraft,
gelernte Industriekauffrau,
Matura mit Auszeichnung geschafft,
Haare dunkelblond, Augen blau.

Anna kannte eine kleine Frau,
Traude war ihr werter Name,
40 Jahre alt genau,
war die schlanke Dame.

Ihre Haare rot getönt,
getrimmt zum Zopf geflochten,
oder offen, frisch geföhnt,
wie sie alle mochten.

Arbeiten muss Anna dort,
wenn eine Putzkraft fehlte,
eine Schule war der Ort,
wofür man Anna wählte.

Gänge, Stiegen, Klos und Lift,
Klassenzimmer, Werkstätte,
das zu reinigen Anna trifft,
was ihr sehr gefallen hätte.

Aushilfsweise war zuerst
ihr Einsatz sehr zu mögen,
Traude bat sie dann ab Herbst,
an jedem Tag zu pflegen.

Vorgetäuscht wurde ihr dann,
dass man ihr helfen wollte,
bis zur Erlangung der Pension,
dass sie dort arbeiten sollte.

Das wäre, ab da, ganz gewiss,
für zwei Jahre nur gewesen,
dass Anna gut beraten ist,
das schien ihr angemessen.

Und erreicht sie die Pension,
will sich Anna dankbar erweisen,
den Kolleginnen als Lohn,
verspricht sie Fuerteventura-Reisen.

Traude sich mit Anna teilte
den Staubsauger mit Vergnügen,
fünf Staubsäcke für fünf Monate
sollten für beide wohl genügen.

Ein Stück pro Woche war Bedarf,
so hat das Mobbing angefangen,
doch der Chef bemerkte scharf,
fünf Stück pro Semester langen.

Vier Monate wohl ging das gut,
bis zu den Weihnachtsferien,
glücklich zurück und ausgeruht
zur nächsten Mobbingserie.

Da ihr Name Traude war,
gab Anna ihr Vertrauen,
doch schon am siebten Januar,
fordern sie und andere Frauen,

dass Anna Bargeld diesen gab,
regelmäßig jedes Monat,
dafür, dass Anna Arbeit hat,
liefert sie ihren Lohn jetzt ab.

Täglich Frühstück wollen sie dazu
in einem Möbelrestaurant,
von Annas Lohn bezahlt, na nu,
Mobbing wird das genannt.

Strikt hat Anna abgelehnt,
und sie gab zu bedenken,
die Damen hat sie sehr verwöhnt
mit allerlei Geschenken.

Traurig weinte sie enttäuscht
und konnte nachts nicht schlafen,
verschaukelt und gemobbt, so leicht
war das nicht zu schaffen.

„Wenn du uns kein Geld wirst geben,
wird dich keiner grüßen,
über dich dann übel reden,
bis du kündigen wirst müssen.“

Mit diesen Worten fand sich
Anna erpresst von drei Putzfrauen,
das führte fürwahr sicherlich
zum Bruch ihres Vertrauens.

Und war die Arbeit noch so gut,
ihr blieb nur eines, fortzugehen,
die Mobberinnen hatten Mut,
Annas Worte umzudrehen.

Der Chef war machtlos und er tat
nur, was die anderen wollten,
er wusste sich nur jenen Rat,
dass die drei Recht behalten sollten.

Kein Wort hat ihr der Chef geglaubt
und löst ihr Dienstverhältnis,
und Sachen hat er auch geklaut,
aus dem Lager in der Schule,
Anna zu mobben, selbstverständlich.
Die Anna hat´s gesehen!

Sie hat jetzt keine Arbeit mehr
und lebt von dem Ersparten,
zwanzig Monate vor der Pension
pflegt sie einstweilen ihren Garten.

Wie kann man nur so herzlos sein
und einer Putzfrau kündigen,
zwanzig Monate vor der Pension,
wer kann sich so versündigen?

















(c) Vera-Regina

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