(aus LEICHT - Sinniges)
Sonderpreise, bunte Leuchten
lautes Treiben zum Advent.
Einzelhandel, Spitzenumsatz
wenn die Leuchtreklame brennt.
Schnellverprasste Weihnachtsgelder,
die der Fiskus nachgelassen,
klingeln alle Jahre wieder
in der Warenhäuser Kassen.
Und das alles ab September
früher kann es noch nicht laufen,
denn nach abgeschlossenem Ostern
stört’s das Sommerschlussverkaufen.
Und der Teddybär ist größer
als das Kind, das ihn bekommt.
Plastik, Plastik über alles,
wenn es nur der Wirtschaft frommt.
Handy, Telespiel, Computer
ist der Benjamin auch klein.
Barbiepuppen werden dicker,
um verbrauchernah zu sein.
Nach der täglich Arbeit treiben
wir auf weihnachtlichen Meilen.
Buden, Lichter, Essen, Trinken
laden ständig zum Verweilen.
Dann, zu Hause angekommen,
wird das Fernsehen angemacht.
Doch der Fernsehschirm bleibt dunkel
Angst und Schrecken - Panik lacht.
Um uns einfach abzulenken,
nehmen wir uns was zum Lesen.
Mutter zündet eine Kerze.
Lange ist’s nicht so gewesen.
Und ein Ruhen in uns selber
macht sich plötzlich in uns breit.
Und so finden wir uns wieder
in vorweihnachtlicher Zeit.
Ach, vielleicht, wenn wir uns mühen,
retten wir dieses Empfinden
bis zum frohen Weihnachtsabend,
um die stille Nacht zu finden.