Herr Lorenz fühlt sich im Pflegeheim,
vergessen, einsam und allein.
Er wartet nun seit Wochen schon,
auf einen Besuch von seinem Sohn.
Traurig sitzt er beim Mittagessen,
weshalb er nicht kommt, hat er vergessen.
Heute würde er gern spazieren gehen.
Die Luft ist draußen doch so schön.
Er möchte sich auch nicht beklagen,
doch fühlt sich eingesperrt seit Tagen.
Das Zimmer ist so winzig klein,
es schaut auch selten jemand rein.
Vor seiner Tür vernimmt er Schritte.
Er formuliert schon seine Bitte.
Bevor die Schritte im Flur verhallen,
hört er noch eine Tür zuknallen.
Jetzt kommt jemand, auf leisen Sohlen.
Sicher, um das Geschirr zu holen.
Es könnte auch ein Pfleger sein.
Es klopft, - Herr Lorenz bittet rein.
„Mein Sohn, ich kann es gar nicht fassen,
hat man dich endlich reingelassen?“
„Vati, ich komme mit Geschenken,
weil heute alle an dich denken.
Ich hoffe, dass sie dir gefallen.
Frohe Weihnachten, von uns allen.“
Das Herz des alten Herrn wird weit.
„Haben wir denn Weihnachtszeit?
Wenn ich hier aus dem Fenster seh´,
fehlt zum Weihnachtsfest der Schnee.“
„Draußen ist alles so schön geschmückt,“
berichtet der Sohn nun ganz entzückt.
„Lichterketten, Kugeln, Kerzenschein,
und du sitzt hier so ganz allein.
Zieh deine Jacke an, du musst hier raus.
Ich nehme dich jetzt mit nach Haus."