Sie lebt allein in ihrem Haus
und schaut gerade zum Fenster raus.
Eigentlich hat sie seit Wochen,
mit den Nachbarn nicht gesprochen.
Der Regen prasselt an die Scheiben,
sie lässt ihre Gedanken treiben.
Bedrückt denkt sie an ihre Lieben,
- niemand ist ihr mehr geblieben.
Gerade in den letzten Jahren
hat sie sehr viel Leid erfahren.
Nach langer Krankheit, Hoffen, Bangen,
ist ihre Tochter von ihr gegangen.
Der Pfarrer schaut ab und zu mal rein,
und trinkt mit ihr ein Gläschen Wein.
Für ihren Einkauf sorgt ein Student,
den sie nur sehr flüchtig kennt.
Es klingelt, sollte Jonathan das sein?
Sie lässt den jungen Mann herein...
Er grinst, hat verschmitztes Lachen.
"Ich möchte ihnen einen Vorschlag machen.
Weihnachten waren sie so oft allein,
in diesem Jahr laden wir sie ein.
Heilig-Abend gibt es Gänsebraten,
das hat uns Mutter schon verraten."
Sie weiß nicht, was sie gerade fühlt,
ist überrascht und aufgewühlt.
"Wenn ich das Ganze überdenke,
habe ich nicht mal Geschenke."
"Kein Problem", sagt Jonathan,
"dann halten wir unterwegs kurz an
und kaufen Edle Tropfen in Nuss.
Das schaffen wir vor Ladenschluss."