Ich bin sehr glücklich, ein Mensch zu sein,
aber bei Wiedergeburt wär‘ ich gern ein Schwein,
den ganzen Tag im Dreck und Matsch wühlen,
mich dabei frei von jeder Etikette fühlen.
Oder wär‘ ich lieber eine glückliche Kuh?
Sie grast auf der Wiese und macht laut Muh,
sie frisst saftige Kräuter und gibt frische Milch,
darüber freut sich so mancher kleine Knilch.
Auch ein Wildpferd zu sein, wäre lebenswert,
es genießt das Leben in seiner Herde.
Den lieben langen Tag wie ein Wirbelwind
tollt es elegant über die Weide geschwind.
Vielleicht wäre ich auch lieber ein Hund
und zwar aus dem nachfolgenden Grund:
Hunde werden geliebt und sind geachtet,
sie werden als treuester Freund betrachtet.
Auch eine Miezekatze würde ich gern sein,
sie schnurrt und verbreitet Ruhe daheim,
ihre Streicheleinheiten sind für sie ein Genuss,
sie braucht sie unbedingt als tägliches Muss.
Mancher denkt, ein Schaf ist blöd und dumm,
es blökt und steht auf der Wiese nur rum.
Dabei liefert es warme, weiche echte Wolle,
ich finde das richtig wertvoll und toll.
Eigentlich bin ich kein gläubiger Buddhist
und an eine Wiedergeburt glaube ich nicht.
Aber kein Mensch weiß, was passiert,
wenn er über den Jordan marschiert.
Hoffentlich lande ich nicht als Floh,
im Fell auf einem dicken Hundepopo.
Oder als Ratte in der Kanalisation,
ich glaub‘, da träumt keiner davon!
Hannelore Knödler-Stojanovic, Ludwigsburg
Foto: Pxhere