POSTSCHIFF
Ich liege mit meiner Zeit
und drei Wolldecken
in der Hängematte auf dem Ober-Deck.
Menschen um mich,
trotz Minus -Graden,
fühlen sich an nach Sonnenschein.
Trinke gierig
die Farben der bunten Holzhäuser
von der Küste der Fjörde.
Leise, wie auf Flügel,
nährt sich mir ein Geigenspieler,
setzt sich , sieht mich lange an -
und spielt Grieg - Solveigs Lied.
Meine Wangen werden nass.
ich fühle wie Klänge heilen können.
Vor meiner Hängematte ,
dem Nordlicht entlaufen,
tanzt eine Möwe mit dem Sonnenstrahl ,
umhüllt mich in grünes , arktisches Frühlingserwachen .
Ob die Nacht oder der Tag mich verzaubert ?
Der Himmel oder das Wasser ?
Die schneebedeckten Felsen ?
Die glücksgeschwängerte Luft ?
Ich weiß es nicht.
Worte stören da.
Demut , Stille , Erfurcht haben das Sagen .
Noch eine Stunde bis zum Pol,
es gibt keine Steigerung mehr,
eine physisch verschlingende Schönheit umklammert mich .
Ich schließe die Augen ,
festhalten kann ich den Augenblick nicht ,
aber was ich kann :
STAUNEN , DANKBAR und GLÜCKLICH sein.
ES gibt WUNDER !