Gedichte über Glück



Schwarzer Engel

Lauwarmer Maienwind,
wurde zum stürmischen Gebraus,
dunkle Wolken zogen geschwind,
schalteten Frühlingsleuchten aus.
 
Bunte Blütenblätter schwebten,
Blitze zuckten grell am Firmament,
Schauerbilder mystisch webten,
die man nur von Unwettern kennt.
 
Regen peitschte gegen Scheiben,
dazu Geräusche von einem Irgendwas,
unter grollend-donnerndem Treiben,
prallten Flügel auf Fensterglas.
 
Schwarz-schimmernde Schwingen,
solch Wesen hatte sie noch nie gesehen,
mit wehleidig-klagendem Singen,
doch sie konnte nichts verstehen.
 
Im Blitzlicht glühten dessen Augen,
ähnlich leuchtender Diamantsteine,
die sich immer mehr an sie saugen,
bis nachgaben ihre erstarrten Beine.
 
Sie sank, wie in Trance, danieder,
draußen tobte die Sturmgewalt,
noch klarer klangen jetzt wirre Lieder,
schemenhaft näherte sich die Gestalt.

Eine männliche Engelskreatur,
strich nun durch ihre langen Haare,
sie spürte ihre rasende Seelenuhr,
als kenne sie ihn schon hunderte Jahre,…
 
…denn sie sah sich auf einmal,
in einem früheren Leben, viel zu jung,
angebunden an einen Holzpfahl,
für eine Hexenverbrennung.
 
Sie hätte mit dem Teufel geschlafen,
uneheliche Kinder wären in ihr,
man müsse sie bestrafen,
vernichten, dieses Dämonengeschwür.
 
Doch alle Wetter waren mit ihr verbündet,
an dem Tag, als sie brennen müsse,
kaum war der Scheiterhaufen gezündet,
fielen Regenfluten, gleich reißender Flüsse.
 
Schwarze Flügel schwangen im Sturm,
befreiten sie aus dampfender Glut,
jener wurde zum drehenden Wurm,
zur schnaufend-tosenden Tornado-Wut.
 
Das gute Ende stoppte ihre Seelenuhr,
sie war wieder im heute angekommen,
vom schwarzen Engel fehlte jede Spur,
sie war noch ganz benommen.
 
Doch dann kam dieser Glücksschimmer,
der Sturm zog mit fernem Grummeln dahin,
es blieb ein ewig leuchtender Engelsflimmer,
ein Wunder, berichtet von ihrer Frauenärztin.
 
Die Untersuchungen wären geklärt,
in ihr wuchsen Zwillinge heran,
der Glaube, dass sie niemals Kinder gebärt,
erstickte ihre Lebensfreude jahrelang.
 
Nun stürmte sie dem Glück entgegen,
wie die Frühlingsblume dem Sonnenlicht,
der schwarze Engel wandelte zum Segen,
was für ihre persönliche Wiedergeburt spricht.

Gelesen: 55   
Teilen ausdrücklich erwünscht!

AUTOR:


ÄHNLICHE GEDICHTE







SCHREIBE EINEN KOMMENTAR

mind. 20 Zeichen

Login

Noch keinen Account? Melde Dich hier an!
Passwort vergessen?

Meist Gelesene Gedichte

1575+
Das Versprechen

1405+
Frühling

1005+
Für eine schöne Frau

889+
Ein bisschen Spaß muß se...

791+
FRAG MICH NICHT

779+
Zwei glückliche Marienkä...

642+
Urlaubsgruß

560+
Rentner haben keine Zeit (...

396+
Nur eine Pusteblume

380+
Nachbars Kirschen


- Gedichte Monat

5+
Sonnenuntergang

4+
Eckard die Frohnatur

3+
Tautreten am Morgen

3+
Gerne geben

3+
Hobbys

3+
Vater des Wirtschaftswunde...

2+
Die alte Dame und ihre Kat...

2+
Abendspaziergang

2+
Ist so etwas gerecht?

2+
Forever Young


- Gedichte Jahr

4+
Horizont.

3+
Das Leben ist doch schön

2+
z u f r i e d e n

2+
In der Gondel

2+
Sie vertritt sich selbst a...

2+
Die alten Schlittschuhe

2+
Hast du eine große Klappe

2+
Die Liebesschwüre sind ve...

2+
Stress vorbei

1+
Der Schnäppchenjäger


Neusten Kommentare

bei "Noch eine kleine Weile"

bei "Nur noch zwei Tage"

bei "Regenwetter"

bei "Klatsch und Tratsch"

bei "Was würd` ich dafür geb"...

bei "Waterloo am Cafe-Tisch"

bei "Der Igel sieht den Hasen"

bei "Der Igel sieht den Hasen"


Herzlich Willkommen!











Zufallsgedichte




Obdachlose Obdachlos Sehnsucht Natur Frei Friede Freunde Freude Freundschaft Frieden Neid Netz Fisch Frauen Feuerzangenbowle Firma Fest Frosch Freiheit Naturgewalt Frost Freunschaft Frohsinn Frau Fernsehen Freizeit Fragen Freitag Friseur Freundin Obst Freibad Feuer Nest Neubeginn Freund Nebel Naturgesetz Frage Nebelschwaden