Ein Stück der Zeit
für meine Freundin Christine
Wer weiß, wohin wir einmal gehen?
An welchem Ufer wir dann sind?
Umfängt uns dort ein warmes Wehen?
Und wenn: wo manches neu beginnt?
Das Zeitliche – wann wird es enden?
Werden wir uns auch Briefe schreiben;
als hätten wir uns noch an Händen,
um überall in uns zu bleiben?
Kann in die Nächte Licht dann steigen,
das alle Traurigkeit erhellt?
Oder wird sich der Mensch verneigen,
in Schweigen, vor dem Lauf der Welt?
Ach, weißt du: wir sind doch im Jetzt -
zwar nicht mehr jung an Jahren -
von Abschieden auch schon verletzt,
wenn wir gerade selig waren.
*
Wir borgen uns in Dankbarkeit
und stillem Glück, ein Stück der Zeit.
Worte: © Ralph Bruse
Grafik: open-cliparts
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