Ein Grashalm steht am Straßenrand,
nahe einer Schallschutzwand,
er schwankt bedenklich hin und her,
was wohl liegt am Auto-Fern-Verkehr.
Der Fahrtwind lässt ihn beben nun,
er überlegt, was ist zu tun,
sich flach mal auf den Boden legen,
und warten auf den nächsten Regen?
Keinesfalls, sinnierte er, ich bleibe doch nicht liegen,
lass` mich vom Wind nicht unterkriegen,
steh` aufrecht; reck mich in des Tages-Blau,
und trag mein Grün doch stets zur Schau.
Wer nicht aufgibt, bleibt bestehen,
wenn auch wacklig er mal steht,
viel zu kurz ist unser Lebenslauf,
drum bleib nicht liegen, steh` wieder auf.