Diese Straße ich oft schon gegangen bin,
der Weg führte mich zu den Fenstern
mit den Auslagen hin.
Ganz vertieft ins Schauen, plötzlich und
unverhofft, wollt´ meinen Augen nicht trauen,
spiegelte sich im Fensterglas,
ein Gesicht, an das ich lange nicht
gedacht, ja fast vergessen hatte.
Der Atem mir stockte, einen Seufzer entlockte,
diese Augen, dieses fremde, doch so vertraute
Gesicht, die erste Liebe vergisst man nicht...
Eine Welle von längst vergangener Glut
erfüllte mein Herz, dieser süße Schmerz,
er machte mir Mut, den Gedanken kaum
gedacht, im Herzen ein wenig gelacht,
drehte ich mich um, zu ihm...
Das Haar ergraut, mit Falten durchzogen
das Gesicht, geht weiter, erkennt mich nicht,
war da ein Zögern in seinem Gang?
Ein Gefühl von Unruhe mich durchdrang,
die Vergangenheit hat manch Spur
hinterlassen, doch die Zeit der Jugend,
hab´ sie nicht vergessen.
Im Bann zarter Gefühle, gefangen, verloren,
wieder neu geboren. Schmetterlinge unter der
Haut, auf ein immerwährendes Glück gebaut,
in Seligkeit Grenzen überschritten,
vor Liebeskummer Qualen erlitten,
von dir ein Blick, war mein größtes Glück.
Nun seh´ ich dich nach Jahren wieder,
Gefühle die im Schlummer, sind erwacht,
manches Mal unter Tränen, hab´ ich
an dich gedacht, alles, was ist oder war,
erloschen, in diesem Moment.
Geführt von unsichtbarer Hand,
sind wir uns heute begegnet.
Ich glaub es noch immer nicht,
doch die erste Liebe vergisst man nicht.
© Soso