*Feierabend*
Jeder kennt’s, du kommst nach Haus,
ausgelaugt mit Recht und Fug.
Ziehst erst mal deine Schuhe aus
nimmst einen tiefen Atemzug.
Die Arbeitslast fällt ab von dir
und müde sinkst du auf die Bank.
Machst auf ein Feierabend-Bier
nimmst einen Schluck und gehst zum Schrank.
Drehst auf dir deinen Lieblingshit
und sinkst auf deine Couch zurück.
Summst den Refrain ganz leise mit,
bist ganz im Freier-Abend-Glück.
Denkst im Moment noch nicht daran
und machst dir keine Sorgen,
dass alles fängt von vorne an
am nächsten Arbeitstag am Morgen.
Denn bis dahin, da ist noch Zeit,
Machst erstmal dirs gemütlich heut,
genießt den Abend mit viel Ruh,
bevor du machst die Augen zu.
Schläfst den Schlaf dann des Gerechten,
drehst dich gefühlt hundertmal um,
von Träumen manchesmal den Schlechten,
und die Nacht ist wieder rum.
Stehst auf, putzt deinem Ich die Zähne,
dass verschlafen gähnend grinst
und überlegst dir schon die Pläne,
wir du den Abend heut verbringst.
Fährst in die Arbeit frisch gestärkt,
bist wieder drin im selben Trott,
vollbringst dein üblich‘ Tagewerk
und das auch noch möglichst flott.
So geht es meistens Tag für Tag;
drehst dich in deinem Hamsterrad,
kommst kaum vorwärts trotz der Plag,
es reicht zum Leben mal so grad.
Und dann fragst dich: Wars das schon?
Jeden Tag der Arbeitskampf.
Was hab ich eigentlich davon,
ist das auf Dauer nicht nur Krampf?
Drum geb‘ ich dir den guten Rat:
Vergiss nicht auf das Leben!
Schreite zwischendurch zur Tat,
musst es manchmal auch dir geben.
Genies die Zeit mit deinen Lieben,
zum Alter ist es nicht mehr weit.
Am Ende ist nicht viel geblieben,
Du hast nur EINE Lebenszeit!
(DerPoet 08/19)