*Trübes Wetter*
Säße ich bei trübem Wetter,
weit und breit kein Sonnenschein
wäre es für mich viel netter,
wär’ ich dabei nicht allein?
Könnt’ ich die trübe Stimmung teilen
wär’ sie vielleicht schon weg im Nu.
Nur: Ich würde dann ins Freie eilen
und übrigbleiben würdest Du!
Und ich weiß nicht, ob es gut ist
bliebest Du so ganz allein;
denn wer selbst nicht froh genug ist,
den holt die trübe Stimmung ein.
Also schließe ich die Zeilen
mit der Frag´ aus Anfangstagen:
Ist es besser, Not zu teilen
oder sie allein zu tragen?
Oder doch auf and’re hoffen?
Diese Frage bleibt wohl offen.
Sicher ist: Es wäre netter,
gäb´ es gar kein trübes Wetter.
DerPoet (05/85)
Bild: Pixabay