Die Schnecke fragt den Regenwurm:
„Hast du kein Haus? Es gibt gleich Sturm.“
Darauf antwortete der Wurm verlegen:
„Ich brauche kein Haus, warte auf Regen.“
Der Regenwurm bewegt sich träge,
denn viel zu trocken sind die Wege.
„Du solltest dich jetzt ganz schnell winden,
sonst werden dich die Vögel finden.
Bis zur Hecke sind es nur ein paar Meter,
ich hoffe sehr, wir sehen uns später.“
Der Regenwurm zeigt sich verbittert,
die Worte haben ihn erschüttert.
Schon bald fällt der ersehnte Regen,
der Wurm kann sich nun fortbewegen.
Er folgt der Spur der Weinbergschnecke,
das Ziel ist jetzt die Buchsbaumhecke.
Die Schnecke ruht in ihrem Haus
und steckt nicht mal den Kopf heraus.
Der Regenwurm sucht sich sogleich,
ein kleines Loch im Erdenreich.
Dort wiegt er sich in Sicherheit,
vor Fressfeinden und Sturm gefeit.
Letztendlich war der Gewitterregen,
für den Regenwurm ein Segen.
Bild und Text: Gudrun Nagel-Wiemer