Züge fahren ein und aus
Ein Junge saß an Bahnsteig sieben;
den Plüschbären zu seiner Seite.
Wie nach Schiffbruch dort angetrieben,
starrte er lange in die Weite.
Den Teddy zog er nah zu sich:
der hatte nichts dagegen -
ließ seinen Freund auch nie in Stich,
auf allen bisherigen Wegen.
Nur neulich hat er doch versagt,
als Onkel Gerd den Jungen schlug.
Der Knirps hat schmerzwimmernd geklagt.
Und: der Bär gab nicht mehr Trost genug.
Da beschloss der Junge bald,
sich gegen Onkel Gerd zu wehren.
Er war nun schon acht Jahre alt:
also zu alt für Teddybären.
Fand er....Und so kam er hierher.
Die Züge rauschten rein und raus.
Der letzte Zug fuhr Richtung Meer.
Mit dem fuhr dann der Bär hinaus.
Er hatte einen Fensterplatz.
> Du fehlst schon, < sprach der Junge leise.
Tür wieder auf.
Tür zu.
Ein Satz, raus, in den kalten Wind.
Kein Abschied fiel ihm je so schwer.
Er lief dem Zug noch hinterher.
Winkte dem Bär. War nochmal Kind.
> Adieu, mein Freund. Und gute Reise! <
Worte: (c) Ralph Bruse
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