Der Wind peitscht zum Meeressturm,
ein Schiff kämpft in den Wellen der Ferne.
Er schaut oft von seinem Leuchtturm,
sucht am Abendhimmel den Stern der Sterne.
Er strahlt heller, als die anderen Schönen,
so wie sie war, schillerndes Meeresperlenlicht.
Er hört immer noch die Brandung stöhnen,
das Rufen nach ihrem Meerjungfrauengesicht.
Sie war eine Naturschönheit, liebte das Meer,
hier baute er ihren Traum aus zum Domizil.
Doch das Leben ist manchmal nicht fair,
der Krebs war stärker und die Hoffnung zerfiel.
Seine Meerjungfrau war großes Liebesglück,
so hatte er sie immer schmunzelnd genannt.
Sie meinte mal, im nächsten Leben
käme sie als Nixe zurück,
zu still wär’s, ihr dort oben, im Sternenland.
Die Sonnenuntergänge ohne ihre Lieder,
waren nun wie stumme Möwen im Wind.
Sie sang immer vom blühendem Flieder,
und freute sich über jedes lachende Kind.
Am Steg des Leuchtturms liegt sein Boot,
meist fuhren sie raus zur Felsengruft.
Es war ihre Liebeshöhle bis zu ihrem Tod,
umgeben von Magie und Meeresduft.
Der paradiesische Ort war ihr Déjà-vu,
sie erzählte von einer versunkenen Zeit.
Damals redete sie bis in die Früh,
ihn überkam so eine Unheimlichkeit.
Heute ist er aufgeregt und sucht im Sturm,
Leute taten von einer Nackten grummeln.
Er dreht den Scheinwerfer vom Turm,
zum Felsen, dort würde sie sich tummeln.
Ja, auf ihrer Liebeshöhle saß sie da,
er erkannte sie sofort, im glänzenden Licht.
Das bezaubernd lange Perlenhaar,
und ihr schönes Meerjungfrauengesicht.
Karsten Herrmann / Riesa