(für Renate)
*Der liebe Frosch*
Es lebte einst in seinem Teich
ein weiblich Frosch, und zwar allein.
Der Teich war zwar an Fliegen reich,
und doch, das konnte es nicht sein.
Da fehlt noch was, dachte sie sich.
Ich hab zwar Futter um zu fressen,
doch eigentlich ist es für mich
ja wirklich nicht zu sehr vermessen
wenn ich mir wünsch, nicht ganz allein
und ohne Freund hier so zu leben.
Ich möcht nicht länger einsam sein
und werde nach Veränderung streben.
So dachte unser kleines Fröschlein
und quakte leise vor sich hin.
Es kann doch einfach nicht so sein,
dass ich hier ganz alleine bin!
Sprach es und hüpft aus seinem Reich
raus auf die Wiese auf ´nen Baum
und dort begann sie dann sogleich
sich einmal richtig umzuschauen.
Und was sie sah, gefiel ihr gleich,
denn was da in der Ferne schimmert
war Wasser von ´nem andren Teich.
Das Herzerl von dem Frosch gleich hämmert!
Ob da vielleicht auch Frösche sind?
fragt unser Froscherl ganz erregt.
Ich find es raus, denkt´s und beginnt
zu hüpfen - weil sich´s so bewegt.
Es hüpft also über die Wiese
in Richtung unbekanntes Land.
Vorbei an einer Kuh (der Liese),
bis es das neue Ufer fand.
Dort angekommen hielt sie inne.
Sie setzt am Teichrand sich ins Gras
und horcht auf eine andre Stimme.
Vielleicht quakt da ja auch irgendwas?
Und wirklich, bald ist was zu hören...
Es hört sich höchst verdächtig an.
Das kleine Fröschlein könnt es schwören:
Es klingt nach einem Frösche-Mann!
So bewegt sich unser liebes Tier
halt in Richtung vom Gequake
und sie findet - welch Pläsier -
ihren Frosch in einer Lacke
direkt vor dem großen Teich.
Damit endet die Geschichte.
Die Moral verrat ich gleich:
Auch über Frösche gibt´s Gedichte!
(Und wer´s zu Ende wissen will:
Die Frösche sind ab nun ein Paar!
Eins sag ich noch, dann bin ich still:
Ich find das einfach wunderbar!)
DerPoet (10/01)
(Bild: Pixabay)